Network Building Meeting
Im Ergebnis von Klimawandel und Extremwitterung sind viele Objekte der Umwelt und der Infrastruktur veränderten Beanspruchungen ausgesetzt. Wegen der sich rasch ändernden Bedingungen konnten bisher keine langfristigen Erfahrungen mit neuen Technologien der Neuerrichtung, Reparatur oder Verstärkung derartiger Anlagen gesammelt werden. Es fehlen insbesondere technische Einrichtungen zur Erprobung neuer Verfahren und Angebote für den Wissenstransfer. Im Mittelpunkt des beantragten Projekts steht deshalb die Schaffung der Voraussetzungen für die Erprobung und die Demonstration neuer Technologien. Die Ergebnisse stehen der gesamten Fachwelt in der Region und darüber hinaus für Schulungen und den fachlichen Austausch und allen Interessierten offen zur Verfügung. Dies betrifft sowohl die Nutzung des Test- und Demonstrationsgeländes als auch die Internetplattform RENI. Beide Komponenten stehen der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung. Die spezielle Förderung eines teilnehmenden Partnerunternehmens ist nicht Gegenstand des Projekts. Vielmehr wird mit dem Vorhaben eine Infrastruktur zur Forschung und Entwicklung sowie den Wissenstransfer etabliert, die den Unternehmen der Region zur Verfügung steht und die Ressourcen und Kompetenzen der beteiligten Forschungseinrichtungen (Hochschulen, Forschungsinstitute usw.) bündelt. Für die Umsetzung dieses Konzepts stellen die Partner die erforderlichen Ressourcen sowie die eigenen Erfahrungen und Kompetenzen zur Verfügung. Das geplante Testund Demonstrationszentrum soll auf dem Gelände einer ehemaligen Lehmgrube am Rande von Dresden eingerichtet werden. Das Grundstück ist öffentliches Eigentum. Die Firma EDER besitzt zurzeit das Bergrecht für dieses Gelände. In diesem Zusammenhang ist das Grundstück eingezäunt und vom öffentlichen Verkehr abgegrenzt worden. Die Firma EDER war in die Vorbereitung des RENI-Projekts eingebunden und hat die Bereitstellung des Grundstücks sowie die Unterstützung bei der Versorgung mit Medien zugesichert. Weitere Absprachen mit dem Oberbergamt zur Ausgestaltung der Nutzung sind für den Fall einer Förderung des Projekts bereits vorbereitet worden. Die Nutzung des Test- und Demonstrationszentrums steht grundsätzlich allen interessierten Firmen und Einrichtungen offen, wobei Aufbau und Nutzung technischer Anlagen sowie die Erprobung eigener Konzepte durch die jeweiligen Interessenten erfolgen. Das Zentrum soll als Angebot für die gesamte Öffentlichkeit konzipiert werden. Im Rahmen der Projektlaufzeit sollen ca. 10-20 mittelständige Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen und Tschechien als „Erstnutzer“ und Mitglieder des Netzwerks eingebunden werden, die neue Technologien auf dem Gelände vorstellen und erproben. Der erste RENI-Praxistag ist Höhepunkt und Abschluss des Projekts und soll Beginn einer regelmäßig stattfindenden Fortbildungsreihe sein. Alle Dokumente und Unterlagen sowie weitere Informationen werden öffentlich über die Plattform RENI zur Verfügung gestellt. Zur Bekanntmachung der Aktivitäten und des gesamten Projekts wird auf bereits bestehende Kontakte zu Behörden und Organisationen zurückgegriffen. Die Ingenieurkammer Sachsen unterstützt das Projekt und arbeitet bereits eng mit der Partnerinstitution in Tschechien zusammen. Darüber hinaus werden das Mittelstandszentrum Bau Sachsen (mz-bau.zaft-dresden.de), das KMU-Netzwerk der Karls Universität Prag, das ZAFT e.V. Dresden sowie weitere Organisationen eingebunden.
Vorstellung des Projekts RENI und Erweiterung des KMU-Netzwerks
Die Hochschulen HTW Dresden, HS Zittau/Görlitz, TU Liberec und Karls Universität Prag sind im Projekt als Forschungseinrichtungen beteiligt. Es ist nicht vorgesehen, Dienstleistungen für einzelne Unternehmen zur erbringen. Die Hochschulen werden ihre technische Ressourcen und wissenschaftlichen Kompetenzen für die Entwicklung des Test- und Demonstrationszentrums und den Betrieb der Plattform RENI einbringen. Das Ziel ist der Aufbau einer Forschungs- und Transferinfrastruktur, die allen interessierten Unternehmen und Partnern zur Verfügung steht. Es ist geplant, dass die Hochschulen als Forschungseinrichtungen das Testund Demonstrationsgelände auch zukünftig weiter betreuen und nutzen.
Eine Begrenzung der Nutzung des Versuchsgeländes auf ausgewählte Unternehmen ist nicht beabsichtigt. Im Rahmen des Projekts soll die grundlegende Infrastruktur des Test- und Demonstrationszentrums entwickelt und umgesetzt werden. Interessierte Unternehmen erhalten beratende Unterstützung bei der Umsetzung eigener Untersuchungen und es wird die Plattform RENI zur Verfügung gestellt. Für darüber hinaus gehende Leistungen ist die Umsetzung im Rahmen gesonderter Förderprojekte nach Ende der Laufzeit möglich. Die Erhebung von Gebühren ist während der Projektlaufzeit nicht geplant. Konzepte für die längerfristige Sicherung der Unterhaltungskosten sind Teil der Beratungen innerhalb der Projektgruppe und werden mit Projektende vorgestellt.
Die Plattform RENI dient als virtueller Messe- und Schulungsraum. Sowohl Planungs- und Ausführungsfirmen als Auftragnehmer als auch öffentliche und private Auftraggeber werden zu den Veranstaltungen eingeladen. Es ist die Etablierung unterschiedlicher Formate vorgesehen, z. B. Tagungen, Workshops, Messen, Schulungen, Vorführungen und Praxistage. Insbesondere das Messeformat und die Praxistage bieten die Möglichkeit, eigene Kompetenzen vorzustellen und mit möglichen Partnern und Auftraggebern in Kontakt zu treten. Die Plattform steht allen offen.
Die Ausstattung des Testgeländes erlaubt die Erprobung neuer, nachhaltiger Verfahren für längere Zeiträume als Grundlage für den der Nachweis der Dauerhaftigkeit und die Erprobung von Instandsetzungs- und Unterhaltungstechnologien. Entsprechend der thematischen Ausgestaltung einzelner Bereiche (Sektoren) ist die Erprobung einer großen Bandbreite von Verfahren möglich. Schwerpunkt sind grundlegende und Langzeituntersuchungen. Die unmittelbare Erprobung individueller Lösungen für spezielle Objekte oder individuelle Lösungen ist nicht vorgesehen. Den Aufwand für Aufbau, Untersuchung und Bewertung der Versuche tragen die jeweiligen Unternehmen selbst.
Schulungen
Alle Schulungsangebote sind offen und der Allgemeinheit zugänglich. Für die Werbung werden die Netzwerkkontakte (Firmen, Ingenieurkammer, Mittelstandszentrum usw.), die Plattform RENI sowie die bereits etablierten Formate der Partner genutzt. Als Referenz dient der bereits gut etablierte GEORADO-Praxistag, der durch den Partner Jähnig GmbH maßgeblich mitgestaltet wird. Die Grundzüge des Konzepts sowie das Teilnehmernetzwerk werden für den RENI-Praxistag genutzt. Der Themenkatalog der Schulungsangebote wird sich eng an der Entwicklung des Test- und Demonstrationszentrums orientieren. Zunächst liegen die Schwerpunkte auf der Vorstellung der Arbeitsweisen und Kompetenzen der Projektpartner. Es sind Schulungen zu folgenden Themenbereichen geplant:
• geologische, hydrologische, geotechnische und bodenkundliche Verfahren der Grundlagenermittlung (HTW Dresden, Karls Uni Prag, HS Zittau/Görlitz) • Planungs- und Berechnungsmethoden (TU Liberec, Karls Uni Prag, HTW Dresden)
• Monitoring und Beobachtungsmethoden (HTW Dresden, TU Liberec, Karls Uni Prag, HS Zittau/Görlitz)
• Unterhaltung, Reparatur und Verstärkung von Stützbauwerken, Terrassierungen und Böschungen – Vorstellung neuer Technologien und der Ergebnisse von Langzeituntersuchungen auf dem Testgelände (alle Partner, KMU des Netzwerks und andere).
Aufgrund der Anbindung aller Schulungsangebote an die Aktivitäten auf dem Testgelände sowie der Vorstellung neuer Entwicklungen besteht keine Konkurrenzsituation zu Fortbildungsangeboten am Markt. Alle Unterlagen und sonstigen Dokumente werden über das Portal RENI öffentlich zugänglich sein.
Fachaustausch
Die Partner verfügen bereits über umfangreiche Kontakte zu Behörden, Firmen und anderen Einrichtungen, die als Basis für die Akquisition dient. Durch die gezielte Einbindung weiterer Netzwerke, z. B. der Ingenieurkammern, des Mittelstandszentrums Bau und des Bauindustrieverbands wird die Reichweite der Aktivitäten noch einmal deutlich erhöht. Die Hochschulen werden ihre bereits etablierten Formate wie Tagungen und Vortragsveranstaltungen ebenfalls nutzen. Der fachliche Austausch steht allen Interessierten offen.
Praktische Vorführungen
Auf dem Test- und Demonstrationsgelände ist die Errichtung von Referenzobjekten geplant, z. B. Böschungsbereichen mit Anfangsschäden, Terrassierungen mit unterschiedlichen Bauweisen (Trockenmauer, Gabionen, ingenieurbiologische Bauweisen usw.). Sowohl der eigentliche Aufbau als auch die Maßnahmen zur Unterhaltung, Reparatur und Verstärkung sollen für Vorführungen während der Schulungen und Praxistage genutzt werden. Dies betrifft ebenso alle Arbeiten im Zusammenhang mit den Untersuchungen (Befliegung mit Drohnen, Photogrammetrische Verfahren, Bohrungen, Sondierungen, Probenahmen usw.) und Messungen in situ (Porenwasserdruck, Bodenfeuchte, geophysikalische Verfahren usw.).
Praxisangebote
Im Wesentlichen bestehen die Angebote für die Praxis aus den Komponenten
• Erprobung eigener Entwicklungen auf dem Testgelände mit Unterstützung durch die Partner und Nutzung der Ausstattung
• Zugriff auf die technischen Ressourcen und Kompetenzen der Partner im Rahmen gemeinsamer Entwicklungsprojekte,
• Vorstellung und praktische Erprobung neuer Verfahren im Rahmen der Praxistage